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Praxisbeispiele

Heizkörper können effizient bei niedrigen Systemtemperaturen betrieben werden. Dies ergab eine Studie von Prof. Christer Harrysson, der an der Örebro Universität in Schweden Energietechnik lehrt.

Zwölf Monate lang wurde der Energieverbrauch in 130 Einfamilienhäusern aus den 1980er-Jahren in Kristianstad (Schweden) untersucht. Der energetische Standard der untersuchten Häuser ist vergleichbar mit den Vorgaben der EnEV 2009 in Deutschland. Vier der Siedlungen waren mit Heizkörpern und zwei mit Fußbodenheizungen ausgestattet. Das Ergebnis der Studie zeigte, dass die Häuser einen ähnlichen Energieverbrauch hatten. Ein Grund ist die Reaktionsschnelligkeit der Heizkörper. Mit ihrer geringen thermischen Masse reagieren moderne Heizkörper extrem rasch auf Wärmegewinne (z. B. durch Sonneneinstrahlung) und -verluste (z. B. durch ein geöffnetes Fenster beim Lüften). Unterstützt wird dies durch die Wärmeempfindlichkeit moderner Gebäude. Vor allem Wärmegewinne können so optimal genutzt und wertvolle Heizenergie gespart werden.

Eine Studie von Prof. Jarek Kurnitski, Technische Universität Helsinki, simulierte die Reaktion und den Energieverbrauch der Heizung eines modernen, einstöckigen Einfamilienhauses in Deutschland. Dabei wurden sowohl Systemverluste als auch externe Wärmegewinne (Sonneneinstrahlung, elektrische Geräte, Anwesenheit von Menschen) und -verluste einbezogen. Das Ergebnis der Studie zeigt, dass Heizkörper auch bei niedrigen Systemtemperaturen effizient einzusetzen sind, durch ihre schnelle Regelbarkeit auf Wärmegewinne.

Weitere Forschungen an verschiedenen europäischen Universitäten untermauern die Ergebnisse der Studien von Prof. Christer Harrysson und Prof. Jarek Kurnitski.

Der Gebäudebereich hat europaweit einen Anteil von rund 40 % am Gesamtenergieverbrauch. Der größte Anteil davon entfällt auf die Trinkwassererwärmung und Beheizung. Die Heizung ist bekanntlich der größte Energiefresser im Haus. Zur Senkung des Energieverbrauchs in Europa werden in Zukunft effiziente Niedrigtemperatur-Heizsysteme eine tragende Rolle übernehmen. Moderne Heizkörper können dabei eine Komponente sein, wichtig ist jedoch immer auch die ganzheitliche Betrachtung der Heizungsanlage und der Energieverbrauch.

Darüber hinaus steigt der Anspruch der Bewohner an eine behagliche Raumwärme. Heizkörper sorgen durch kurze Reaktionszeiten auf Wärmegewinne und -verluste für ein nahezu konstantes und somit behagliches Temperaturniveau im ganzen Raum. Unterstützt wird ein behagliches Raumklima durch die individuelle Einzeltemperaturregelung in jedem Raum. Die zentrale Regelung, z. B. über einen Referenzraum, könnte zur Überhitzung einiger Räume führen und damit zu erheblichen Einbußen an Energie und Behaglichkeit.

Ein Grund für das gute Abschneiden des Heizkörpers ist auch seine optimierte Leistungsfähigkeit. Im Laufe der Jahrzehnte wurde die Konstruktion ständig verbessert und die Heizleistung erhöht, durch Reduzierung des Wasserinhalts und Verlegung der Konvektionsbleche auf die heißen Wasserkanäle.

Moderne Niedrigtemperatur-Heizkörper haben eine bis zu 87 % höhere Materialeffizienz als ältere Modelle. Das ist neben der Wärmedämmung ein Grund dafür, dass moderne Heizkörper heute auch bei niedrigen Systemtemperaturen nicht größer sind als ältere Modelle in Heizsystemen mit hohen Systemtemperaturen.